Remaclus und der Wolf

Und alles was fasziniert bietet die Grundlage für zahlreiche Sagen und Märchen. Eine Sage, welche speziell unseren Freund „Isegrim“ betrifft, rankt sich um die Gestalt des heiligen Remaclus, ein Mönch der in der Abtei Stavelot wirkte. Auf einem Glasfenster in der Schleidener Schlosskirche ist der Bischof Remaclus mit Mitra, Bischofsstab und einem Wolf abgebildet.

Die alte Sage von der Zähmung eines Wolfes hat sogar Eingang in das Wappen der Abtei und Stadt Stavelot gefunden:
Der Mönch Remaclus hielt im Kloster einen Esel als Lasttier. Als er ihn eines Tages auf die Weide schickte, wurde er von einem hungrigen Wolf angefallen und getötet. Doch Remaclus verfolgte den Wolf bis dorthin, wo er sich, gesättigt vom Eselsfleisch, zurückgezogen hatte. Als der Abt ihm gegenüberstand, sagte er mit höhnischem Lächeln: „Nun mein lieber Wolf, da du mich meines Dieners beraubt hast und wir nicht imstande sind, auf unseren Schultern die Dinge zu tragen, die, wie es Brauch ist, dem Esel aufgepackt werden, musst du diese Last selber tragen und den Dienst dessen verrichten, den du unschuldig getötet hast.“ Der Wolf, seine Wildheit vergessend, lief friedlich auf Remaclus zu und gab ihm durch die geduckte Körperhaltung seine Folgsamkeit zu verstehen. Der Heilige legte dem Wolf die Bürde auf, die der Esel zu tragen pflegte, und führte ihn zum Kloster, dem er forthin diente. Nach dem Tod des Wolfes wurde sein Pelz in der Abteikirche Stavelot weithin sichtbar aufbewahrt. Von überall her stürmten die Menschen herbei, um den Wolfspelz zu bestaunen.

wappen

Die Erziehung eines Hovawartes kommt, so glaubt man manchmal, der Zähmung eines Wolfes gleich. Die Geschichte, welche sich in unserer Region abgespielt hat, gleicht der Hovawarterziehung, denn der Hovawart gehorcht oft erst, wenn er es von sich  aus als sinnvoll erachtet. Echte Folgsamkeit bekommt man erst, wenn Mensch und Hund eine Einheit bilden.